“Ju Xia!”

Abenteuer 1 / Verkauft in Utune

Datum: 02. März 2018
Ep erhalten: 215
Stufe: 1

 

Nachdem sich die 6 Fremden in einem kleinen Käfig in Utune, einer Stadt von Chû wiederfanden begannen sie, eine Geschichte zu erleben, die sie sich wohl selbst kaum geglaubt hatten. Der Käfig war klein, und es war laut. Nach und nach erwachten sie, mit Schmerzen, Durst und Hunger. Sie waren schwach und die feuchte Hitze machte ihnen ihre Situation nicht erträglicher. Sie befanden sich auf einem gigantischen Platz – allem Anschein nach ganz am Rande dessen, halb von der Sonne zerbrutzelt. Überall waren Wachen, Bogenschützen, Soldaten, auch einige sonderbare Priester konnten sie sehen…und riesige menschlich aussehende Gestalten in der Mitte der kreisrunden und überdachten Käfig-Halle. Nachdem sie sich einander vorgestellt, beäugt,bestaunt und misstrauisch angenähert hatten, wurde der unvermeidliche Drang die Lage der Gefangenschaft schnellstens zu beenden unerträglich.

Sie versuchten mit Wachen zu sprechen und erfuhren, dass sie sich mit dem Himmel verbinden sollten und das dies eine große Ehre sei. Als sie erkannten, dass sie dafür kahl rasiert und gebrandmarkt würden, wie andere Gefangene in den Käfigen vor ihnen, lag ihnen wenig daran, dieser Ehre Teil zu werden.

Als zwei Seemänner mit einer wichtig aussehenden und stattlich gerüsteten Personan ihrem Käfig vorbeigingen erfuhren sie, dass sie sich wohl aufgrund ihrer kämpferischen Unfähigkeit und überwiegender, nicht menschlicher Rassenzugehörigkeit am letzten Ende der Käfige befanden. Als die wichtig aussehende Person, die wohl ein Fügelführer des Militärswar, zurück in die Mitte des Sklavenplatzes ging, beschimpften die zwei Seemänner die Tatsache, dass sie nun eine Hälfte der Sklaven-Besitztümer ebenfalls im Handel abzugeben hatten. Sie konnten somit erahnen, dass sich ihr Besitztümer zumindest in Teilen noch bei den Seeleuten auf der Blackbird wiederfindenlässt.

Die Waldeflin Moína versuchte in der Zwischenzeit verzweifelt, etwas Wasser zu erschaffen, doch da es ihr an einem Tropfen reinen Wassers mangelte, konnte sie die Gefangenen nur mit einer unkontrollierbaren Kleinmenge von Fargrims Schweiß beunglücken. Weitere Überlegungen sich einen Vorteil vorden Wachen zu verschaffen, scheiterten daran, dass sie alle ihrer Ausrüstung bestohlen wurden, was vor allem Sebastjan zu tosender Weißglut brachte. Zu ihrer Rettung entstand im Inneren des Gefangenen-Gebildes ein Tumult und Aufstand, der durch die wütenden Riesen ausgelöst wurde. Bilpip, der gnomische Winzling schafften es, der dösigen Wache die Schlüssel zu stehlen, als eine der Menschinnen, Béela, ihn griff.

Sie erkämpften sich den Weg aus dem Käfig und beinahe starben Béela und Sebastjan, die andere und außerordentlich starke Menschenfrau. Sebastjan metzelte wutentbrannt zwei der Wachen ab und ohne die Hilfe von Fargrim, dem fauststarken und sehr unangenehm riechenden Zwerg, hätte sie dieses Manöver wohl kaum überleben können. Der Rest der Käfig-Insassen war während dieses Kampfes mit Fliehen beschäftigt und brachte im gemeinsamen Kampf eine weitere Wache zur Strecke. So konnten sie ganz knapp in das Getümmel der Straßen von Utune fliehen. Dort wurden sie noch viele Stunden von sämtlichen Soldaten verfolgt.

Zu ihrem Glück war Utune neben dem Sklavenmarkt an dem sie unfreiwillig Teil wurden auch durch das Fest der Lichter in einem Ausnahmezustand. Überall hielten sich kostümierte Menschenpulke auf und riefen sich immer wieder “Ju Xia” zu. Neben weiteren Köstlichkeiten wurden an jeder Straßenecke Lolos, Reisbällchen am Spieß, verkauft und es flossen viele Gärsäfte, die die Bevölkerung in ein heiteres Chaos versetzten.

Als sie sich mithilfe Bilpips flinker Finger einige Lolos kaufen und stibitzen konnten kamen die Wachen immer näher und sie waren gezwungen, in ein Gasthaus zu fliehen. Dort erkannten sie leider, dass es sich um ein Blumenhaus-Etablissement, also der Genüsse und Lüste handelte – und versuchten mit dem Erlangen von Kostümierungen das Beste aus der Situationzu machen.

Dehydiert und unkonzentriert ließen sie sich darauf ein, ihre mühsam ergatterten Speere abzugeben und verloren diese gänzlich, als sie durch den Hintereingang des Blütenhauses fliehen mussten. Móina hatte dieses mal etwas mehr Glück mit ihrem magischen Wirken und konnte ein Feuer legen, das die Wachen ablenkte. So machten sich also ein Seidengnom, ein schwarz-weißer Bärenzwerg, eine Schlangen- und Rettich- Menschin, eine Dämonenelfin und ein Hirschhalbelf auf den Weg durch die Hintergassen, auf der Suche nach dem Hafen.

Dort hofften sie die Blackbird, von der die Seemänner gesprochen hatten, zu finden um wieder ihre Ausrüstung, Waffen und privaten Gegenstände zu bekommen. Leider wurde ihnen diese Suche enorm erschwert, durch die verwirrende Tatsache, dass Utune wohl drei Häfen habe und sie sich blindlings für einenHafen (den Haupthafen im Norden) entscheiden mussten auf ihrer Flucht.

Aber sie kamen dem Haupthafen näher und hofften in einer Schenke weitere Informationen über die Lage der Blackbird zu ergattern und etwas dringend benötigtes Wasser zu bekommen. Der äußerst über die Fremden verärgerte und grummelige Schenkenbesitzer war jedoch keine große Hilfe und der Reisbrand half dem Löschen des Durstes nur bedingt. Immerhin schien Fargrim nun etwas besserer Laune zu sein und auch Harré machte einen etwas zuversichtlicheren Eindruck – die anderen übten sich in Enthaltsamkeit und vorallem Sebastjan drängte sie weiter, endlich die Blackbird zu finden.

Draußen war es bereits dunkel geworden und sie versuchten weiterhin mit ihren fremden Akzenten und sonderbaren Erscheinungen mehr Informationen aus den Menschen der Straßen herauszukitzeln. Am Nordhafen angekommen, gestaltete es sich noch schwieriger, als schlecht kostümierter, Dämonen-Gemüse-Zoo nicht aufzufallen – geschweige denn auf ein Schiff zu gelangen. Dies wurde auch stark durch die sehr kompakten Körperformate von Bilpip und Fargrin (der zudem nicht nur klein, sondern auc häußert breit war) verstärkt, die sich ferner an den Händen von Harré und Beele als Kinder ausgeben mussten.

Aber auch dies machte das Gesamtbild nicht deutlich besser, denn wer streift zu so später Stunde schließlich noch mit seinen Kindern am Haupthafen umher? Die Freude über den Reisbrand verpufft für Fargrin augenblicklich und die ausgelassene Stimmung des „Ju Xia“ ausrufenden Fest-Pulkes hatte sich ebenfalls nicht bis hierhin ausgebreitet – nur einige betrunkene Seemänner taumelten einladend zwischen Frachten in den Gassen umher. Dennoch schafften sie es, und begegneten zufälliger Weise einer Blackbird Insasse, der wir uns als neue Unterdeckcrew ausgeben mussten.

Die Blackbird lag an einem zusätzlich bewachten Pier, wie es für dubiose Handelsschiffe üblich war und sie entschlossen sich dort, sich als Tanzgruppe auszugeben. Nur haarscharf konnten sie die Wachen überzeugen, sie durchzulassen und am Schiff angekommen war schnell klar, das sie damit kein zweites Mal
durchkommen würden. Ihrer Kostüme entledigt versuchten sie sich nun als Unterdeckcrew, doch ihr sonderbar kurioses Auftreten zusammen mit Móinas unverkennbaren Elfenohren eskalierten diesen Versuch rasch. Einer der Wachposten-Seemänner musste k.o. geschlagen werden und der zweite war glücklicherweise so betrunken, dass Harré ihn davon überzeugen konnte, dass er eindeutig betrunkener war, als gut für ihn ist und er uns besser einfach durchließe.

Als ob sie alle nicht oft genug an diesem Tag, dem Tode nur haarscharf entgingen, schienen sie geradezu erpicht darauf, das Schicksal ein weiteres Mal herauszufordern. Sie huschten in die erstbeste Tür und fanden eine Küche…. mit den Küchenmessern Smutjes bewaffneten sie sich (ziemlich erbärmlich) und fanden tatsächlich Kapitän Kappos Kajüte. Dort nahm der Wahnsinn und die Verzweiflung dann ein letztes Mal für diesen Tag Überhand….

Bilpip erlitt einen völlig irrationalen Tanzanfall und verwirrte Kapitän Kappo damit zwar ersichtlich, aber nicht ertragreich. Móina und Bilpip begannen im Irrwitz des Läutens ihrer Todesglocke Kappos Vögel zu befreien. Als dann seine Handlanger Eja und Kreuz mit Säbeln bewaffnet die Kajüte ausfüllten, entbrannte ein kurzes und hitziges Gefecht in dem Sebastjan ein zweites mal dem Tode nahe stand – und dieses mal so nahe wie man ihm nur gerade noch entweiche kann. Sie erkannten, dass sie es nicht schaffen würden, Kappo und seine Männer vor der Rückkehr der gesamten Crew zu überwältigen und kapitulieren – was zu aller Überraschung tatsächlich nicht mit ihrem Tod gekontert wurde.

Kapitän Kappo war dermaßen amüsiert in seiner Verärgerung über seine völlig wirsche, wahnsinnige und unerwartet zähe Käfigbande, dass er ihnen einen Auftrag gab. Wenn sie es schaffen würden, den Verfasser des neuen Sklavenhandels-Ediktes zu identifizieren und ihm in 2 Wochen mitteilenwürden wer es ist, würde er sie ihren die andere Hälfte ihrer Ausrüstung geben und sie nicht töten. Die erste Hälfte bestand nur im technisch nötigsten, um diesen Auftrag zu erfüllen.

Obwohl man es vermuteten könnte, waren sie noch mit genug Verstand beseelt, dieses Angebot anzunehmen (auch wenn Béela beinahe gerne für ein „Nein Du Arsch“ gestorben wäre). Damit wurden sie samt ihrer Waffen und Teile ihrer Werkzeuge vom Schiff gescheucht.

Nach einer mäßig hilfreichen Rast in ihren Kostümen stehen sie nun vor einer Aufgabe, die sie nicht nur in Utune festhält, sondern auch davon abhielt herauszufinden, was es mit diesem mysteriösen Brief auf sich hat, den anscheinend alle von ihnen kurz vor ihrer Entführung in ihren Sachen gefunden hatten….

Joana

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